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200. Ausgabe von Jörgs Jahrmarkt

28. Feb 2021

Jörgs Jahrmarkt

Wenn man 200 Ausgaben einer Sendung hervorbringt und dazu noch sein 18-jähriges Radiojubiläum mit der Sendung „Jörgs Jahrmarkt“ feiert, dann kann man sich nur davor verneigen. Unser Moderator Jörg Schmitz hat dieses geschafft. Grund genug für uns, sich mit Jörg auf eine kleine Reise zu begeben.

Jörg, am 29. August hast du dein 18-jähriges ! Radiojubiläum gehabt und als nächste Live-Sendung steht die 200. Ausgabe von Jörgs Jahrmarkt bevor. Wie fühlt sich das an?
Amazing…! (lacht) Nein, im Ernst, das fühlt sich sehr gut an, kleines bisschen Stolz ist natürlich auch dabei – und ganz viel Dankbarkeit für ein so tolles Umfeld, im dem ich das alles machen kann.

Deine 1. Sendung lief an einem Dienstagabend im August 2002. Kannst Du dich noch daran erinnern? Wie war es für Dich?
Sehr spannend war’s, verbunden mit einer guten Portion Lampenfieber, die das erste Rotlicht dann noch etwas anheizte. Nach vielen Jahren als Hörer auf der anderen Seite der Lautsprecher stand ich jetzt tatsächlich am Mikrofon und machte Radio! Wenn ich mich richtig erinnere, war der damalige Zivi, Christian Breternitz, mit im Studio, um mich zu unterstützen. Moralisch und technisch. Und es klappte alles richtig gut, ich kam flott in den Flow und war erstaunt, wie schnell die ersten zwei Stunden vorbei waren.

Hättest Du gedacht, dass sie so lange andauern wird?
Vor 18 Jahren hätte ich vermutlich „nein“ auf diese Frage geantwortet. Heute möchte ich Radio Klinikfunk und meine Sendung nicht mehr missen.

Woher kam die Idee für die Sendung und vor allem warum heißt sie Jahrmarkt?
Das nahm – zunächst – den üblichen Gang bei Radio Klinikfunk, der vermutlich auch heute noch viele Interessenten zu uns bringt: die unglaubliche Idee einer Chartsendung (lacht). Das hielt aber nicht lange, denn ich wurde gebeten, ein eigenes Konzept für etwas ganz Neues zu entwickeln, zu schreiben und beim Vorstand einzureichen. Da stand ich nun. Zum Glück war ich an diesem Wochenende mit Freunden aus Mainz verabredet und wir marschierten übers Hafenfest in Schierstein. Da kam mir der Sendungstitel in den Sinn – irgendwas mit „Jahrmarkt“ wäre nicht schlecht: Jörgs Jahrmarkt. Griffig, interessant und flexibel für alle möglichen Inhalte. Drumherum entstanden dann immer mehr Ideen für einzelne Moderationsplätze in der Sendung. Ich nahm eine Testsendung auf, der Vorstand lauschte der CD (ja, damals machte man das mit einem CD-Aufnahmegerät, liebe Jugend) und meldete zurück: kann ab sofort in dieser Form auf Sendung gehen.

Was denkst Du, macht Deine Sendung aus?
Ganz klar die Dankbarkeit der Hörer, wenn’s vorbei ist… Aber im Ernst: ich hoffe, die Abwechslung in der Musik, den Themen und der Moderation. Die Neugier des Hörers auf die nächste Moderation, das nächste Thema wecken. Der Wunsch, der mich antreibt ist, dass die Patienten, die zuhören, für einen Moment – oder auch gern länger – von ihren Gedanken abgelenkt werden, vielleicht sogar mal ein Lächeln über die Lippen schicken.

Deine Sendung läuft 1x im Monat samstags. Wieviel Zeit steckst du hier in die Vorbereitung?
Am Anfang war das noch 14tägig Dienstag-Abends von 20-22 Uhr. Auf Samstags wechselte ich parallel zu meiner Zeit bei einer Unternehmensberatung. Da nahm die freie Zeit leider deutlich ab… Nach wie vor investiere ich zwischen 4 bis 6 Stunden in die Vorbereitung einer Sendung, manchmal auch mehr. Das liegt daran, dass ich die komplette Musik selbst auswähle, meine eigene Verpackung produziere und sämtliche Moderationen, wie ein kleines Drehbuch, vor- schreibe und -skizziere. Da fröne ich dann in der Tat meinem Hobby und lasse mir auch die nötige Zeit und Ruhe – es hetzt ja kein hektischer Redakteur.

Wie bist du damals zum Radio Klinikfunk gekommen?
Ich stellte fest, dass ich gar kein richtiges Hobby habe. Klar, da stand ein Computer auf meinem Tisch, ich las viel, hörte natürlich Musik – aber ein richtiges „Hobby“ fehlte. Dann fiel mir ein Zeitungsartikel über Radio Klinikfunk in die Hände. Radio machen, dazu hatte ich schon sehr lange Lust, dazu noch ehrenamtlich etwas Gutes tun – ich nahm meinen Mut für eine Mail zusammen, die sofort beantwortet wurde: Komm‘ gerne mal im Studio vorbei! Der Rest ist Geschichte…

Was wünschst Du dir für die Zukunft für den bzw. im Klinikfunk und deiner Sendung?
Ich wünsche mir, dass Radio Klinikfunk eine Schmiede bleibt für junge (und junggebliebene) Menschen, die in die Medienwelt hineinriechen wollen. Das begeistert mich nämlich bis heute, dass die Klinikfunker allesamt engagierte, fleißige und motivierte Menschen sind, die Patientenradio machen wollen, um anderen, denen es schlecht geht, die Zeit zu vertreiben. Das Ergebnis ist – finde ich – beeindruckend und einzigartig, zumindest in Deutschland! Ebenso bin ich immer wieder begeistert, wenn es einen Klinikfunker in die Medienwelt verschlägt und man plötzlich im Radio den Namen und die Stimme von jemandem hört, der auch mal „in den Studios über den Dächern Wiesbadens“ angefangen hat.

Vielleicht ein letztes Wort an unsere (neuen) Mitglieder?
Bleibt neugierig und engagiert, probiert Euch aus und dann macht Euren Weg! Habt den Mut, scheut keine Fehler, fürchtet Euch nicht vor der Technik – und schreibt Euch auf, was Ihr sagen wollt, bevor Ihr’s Mikro aufmacht! Und jetzt ganz schnell zurück zur Musik…

Und so hat sich der Anfang der 200. Ausgabe angehört: